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Dr. Richard Staffler

Nachname:
Staffler
Vorname:
Richard
geboren:
1911-01-01
Zugehörigkeit:
SüdtirolerIn
letze Änderung:
Wed Nov 04 13:58:24 UTC 2020
Biographie
Dr. Richard Staffler verbringt nahezu sein ganzes Leben in Bozen, wo er im Jahr 1911 geboren wird. Bis zur Abwanderung leben seine Eltern noch in Bozen, wo er sie besucht, als er beim italienischen Militär in Meran stationiert ist. Er muss italienisch lernen, wird „Sottotenente“, Leutnant. 1939, während der Option, wird die ganze Familie auseinandergerissen. 1949 wird er als Jurist bei der Autonomen Provinz Bozen der Sekretär von Landeshauptmann Doktor Magnago, dem „Vater der Autonomie“. Er hat eine Tochter und zwei Söhne. Ab 1976 kann er mit seiner Frau noch 22 Jahre lang die Pensionszeit genießen, bis sie 1989 im Spital in Sterzing stirbt. Eine seiner Leidenschaften ist das Schwammerlsuchen. Die Ausbeute am Brenner soll am ergiebigsten sein. Vor allem aber interessieren ihn die Geschicke des Landes noch immer. Richard Staffler sagt, er hat fast immer Glück gehabt. Am 27. Mai 1934 erlebt er in Italien während der ersten Fußball-Weltmeisterschaft auf europäischem Boden einen Sieg des „Österreichischen Wunderteams“. Er jubelt den Österreichern zu, allerdings in der italienischen Uniform eines „Zweiten Leutnants“. Er merkt bald, dass er sich damit Feinde schafft. Auf einem italienischen Fußballplatz! Dr. Staffler hat als Sekretär die ersten drei Landeshauptleute Südtirols „bedient“: Karl Erckert, Alois Pupp und Silvio Magnago. Die Autonomieverhandlungen erlebt er nächster Nähe, und er kennt die Zustände in der 1. Landesverwaltung Südtirols. Zunächst benötigt er einfache Möbel, eine Schreibmaschine und das Wichtigste, die sogenannte Lex-Sammlung, die Gesetzesbücher. Er hat Glück, kann bald die komplette Sammlung kaufen, bis zurück zum Jahr 1918. Und, weil man ja etwas braucht, auch weitere Bücher. Es ist schon eine andere Sache, Sekretär von einem Landeshauptmann zu sein! Er ist mit Landeshauptmann Eckert wunderbar ausgekommen. Dann stirbt er, „der gute Mann“, der 1. Landeshauptmann, am 15. Dezember 1955 während einer Sitzung der Landesregierung in Bozen. Er wird blass, wischt sich den Schweiß ab und geht hinaus. Die andern haben weiterdiskutiert und weiterverhandelt, sie merken nicht einmal, dass er hinausgeht.Seinem Sekretär fällt es auf, weil sein Chef sonst nie den Saal verlässt. Richard Staffler folgt ihm, ruft um Hilfe, doch während der Arzt ein Herzmittel zusammenmischt, schreit Erckert, „als wenn er platzen würde, wie wenn die ganze Brust .. .. - und weg ist er gewesen." Beim 3. Landeshauptmann wird oft rund um die Uhr gearbeitet, ein ausgezeichneter Politiker, ein „kerzengerade Tirol“. In Kurtatsch an der Weinstraße liegt ein schöner großer Bauernhof, die zweite Heimat von Richard Staffler. Das ist sie heute noch. „Und das heißt man Glück.“